Heute noch strahlend und stilvoll, morgen schon ausgebleicht und matt? Wie die menschliche Haut altern Materialien umso schneller, wenn sie extremen äußeren Einflüssen wie Sonneneinstrahlung Feuchtigkeit oder sonstigen klimatischen Bedingungen ausgesetzt sind. Gerade in der Automobilbranche müssen die Zuverlässigkeit und eine definierte Lebensdauer von Bauteilen sichergestellt sein. Spezielle Prüfmethoden simulieren die wechselnden, extremen Umweltfaktoren, um die Einflüsse von Feuchtigkeit, Temperatur, UV-Strahlungsintensität und Luftströmung im Fahrzeug genauer unter die Lupe zu nehmen. Das gilt nicht nur für „Äußerlichkeiten“, sondern auch für das Interieur, dessen Gesamtbild sich aus unterschiedlichsten Materialarten und Qualitäten zusammensetzt.
Vom Aussehen bis zur besonderen Haptik: Das Fahrzeuginterieur lebt von Materialien und deren Wirkung. Schließlich transportieren Automobile nicht nur Menschen, sondern auch Emotionen und Werte. Gerade im Innenraum trägt das Zusammenspiel von Design, Material und Oberflächen über die Maßen zur sinnlichen Wahrnehmung – und damit auch zum Wohlempfinden bei. Unser Kunde, ein Entwicklungs- und Engineering-Unternehmen, begleitet Automobilhersteller bei der Entwicklung von Fahrzeug-Interieur. Dazugehört auch die Erprobung von Materialen und Bauteilen, für die unser Kunde spezielles Prüf-Equipment entwickelt hat. Zum einen stehen sogenannte Sonnensimulationsprüfboxen zur Verfügung, die Feuchte, Temperatur, UV-Strahlungsintensität und Luftströmung simulieren und eine standardisierte, vergleichbare Analyse der Bauteilalterung im Labor ermöglichen. Außerdem können Komponenten, lackierte oder belederte Prüfkörper, Elektronikbauteile oder gesamte Cockpits und Fahrzeuge in Freibewitterungsanlagen, zum Beispiel in der Kalahari-Wüste unter aridem Klima aber auch unter Seeklima untersucht und gegen chemische und physikalische Alterungserscheinungen, Farbänderungen oder Verformungen abgesichert werden. Doch auch Prüf-Equipment will vorab auf Herz und Nieren geprüft werden, insbesondere wenn die strikten, detaillierten Prüfvorgaben der Auftraggeber erfüllt werden müssen. Ein klarer Fall für fluiodesign!
Mittels Strömungssimulationen sollte untersucht werden, welche Strömungs- und Temperaturverhältnisse in einer speziellen Freibewitterungsprüfbox herrschen, in der das Armaturenbrett eines Autos geprüft werden sollte. HTCO stand vor der Aufgabenstellung, genauer zu untersuchen, wie sich die Temperaturverteilung auf Grund der äußeren Temperierung, Umströmung und Bestrahlung verhält und wie sie sich tatsächlich auf das zu prüfende Armaturenbrett auswirkt. Eine Analyse, die unter anderem auch erforderlich war, um die Erfüllung der Prüfrichtlinien des Autoherstellers zu beweisen. Es wurden mehrere Szenarien simuliert: Kältester Tag und heißester Tag, jeweils einmal mit ausgeschaltetem und einmal mit eingeschaltetem Lüfter. Zudem wurde überprüft, welchen Einfluss die Konvektion auf die Temperaturen hat. Nach der fluio-Strömungssimulation ist die Freibewitterungsbox für alle Anforderungen gerüstet und hat auch die Zertifizierung unter Dach und Fach.