Mehr als Äußerlichkeiten!

Kongress Fassade 2018: Informationen und Trends zur Hülle – in Fülle!

Auf einer der bedeutendsten Baufachmessen Deutschlands, der bautec, fand am 22. Februar auch der Kongress "FASSADE 2018" statt. Rund 500 Architekten, Planer und Ingenieure informierten sich im Berliner Palais am Funkturm über aktuelle Trends und Entwicklungen. Denn längst ist Fassade mehr als nur reine Äußerlichkeit. Daneben spielt auch ihre Funktionalität eine immer bedeutendere Rolle. Smarte, grüne und nachhaltige Fassaden zu gestalten, ist zum zentralen Anliegen von Planern und Herstellern geworden. Dafür werden innovative Technologien entwickelt, revolutionäre Materialien und neue Wege des Entwerfens erprobt.

Strömungsoptimierte Bauteile aus dem 3D-Drucker
Heinze Fassade 2018: Ulrich Knaack / HTCO Vortrag Strömungssimulation für Architekten und Gebäudeplaner
Ulrich Knaack: Bauteile aus dem 3D-Drucker 
© Heinze GmbH | Marcus Jacobs

So vermittelte beispielsweise Fassadenspezialist Ulrich Knaack spannende Einblicke in die europäische Forschung und präsentierte unter anderem dem 3D-Drucker entsprungene Bauteile wie Ziegel oder Betonteile. Da nun via 3D-Druck strömungsoptimierte Formen entwickelt werden können, lassen sich neue Materialien im Fassadenbau wie z.B. Keramik erproben und Fassaden planen, die Haustechnikfunktionen wie Klimatisierung, Heizung, Lüftung übernehmen.

Als erfahrene Spezialisten für Strömungssimulation demonstrierten Teodora Vatahska und Dr. Axel Müller von HTCO in ihrem Vortrag am Beispiel des Forschungsprojekts InDeWaG, wie innovative Energie- und Fassadenkonzepte durch moderne virtuelle Entwicklungsmethoden erst möglich werden.

Von Fluid Flow Facade bis Urban Living Room
 Daniel Pfanner B+G beim Fassaden Kongress/ HTCO -Vortrag Strömungssimulation für Architekten und Gebäudeplaner
Prof. Daniel Pfanner: Fließende Fassaden 
© Heinze GmbH | Marcus Jacobs

Flankierend dazu erläuterte Daniel Pfanner von Bollinger + Grohmann die Funktionsvarianten der Fluid Flow Facade aus ingenieurstechnischer Sicht. Jedoch wies er in diesem Bereich auch auf die Diskrepanz zwischen Kundenwünschen und Kostenrahmen hin. Denn tatsächlich führen einzelne energieeffiziente Komponenten noch lange nicht zu Energieeinsparungen im Gebäude. Erst die Abstimmung der einzelnen Geräte und Techniken in ihrer Gesamtheit bringt nennenswerte Einsparungen. Eine Strömungssimulation im Vorfeld der Planungen kann diesbezüglich wegweisend sein. 

Weiterhin präsentierte Eik Bjerregaard vom dänisch-deutschen Büro COBE Beispiele der eigenen Arbeit für „our urban living room“. Mit ihrer Arbeit wollen die renommierten Architekten dazu beitragen, die Probleme der weltweit zunehmenden Urbanisierung zu lösen. Ein Beispiel dafür sei Kopenhagen, das sich von der ehemals tristen Industriestadt in den letzten 20 Jahren zu einer sehr attraktiven Stadt für junge Familien entwickelt habe.

Alles in allem also ein Kongress, der eine breite Themenvielfalt abdeckte und die vielseitigen Facetten moderner Fassadengestaltung anschaulich vermittelte. Kurzum: Es verspricht spannend zu werden, welche Gesichter das Zusammenspiel aus Ästhetik, Funktionalität und Energieeffizienz in den Fassaden der Zukunft annehmen wird.

Die Strömungsexperten Teodora Vatahska und Dr. Axel Müller zeigen: Form follows Flow auch in der Architektur
Die Strömungsexperten Teodora Vatahska und Dr. Axel Müller zeigen: Form follows Flow auch in der Architektur
© Heinze GmbH | Marcus Jacobs
Prof Lederer auf dem Fassaden Kongress 2018 / HTCO-Vortrag Strömungssimulation für Architekten und Gebäudeplaner
Prof. Arnold Lederer: Expertengespräche rund um den Kongress
© Heinze GmbH | Marcus Jacobs

Kongresssaal Fassade 2018: HTCO-Vortrag Strömungssimulation für Architekten und Gebäudeplaner
Ausgebuchter Kongress im Palais am Funkturm 
© Heinze GmbH | Marcus Jacobs
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